Thurgauer Zeitung vom Dienstag 2. Juni 2009
Leserbriefe
© Thurgauer Zeitung, Kopie aus Online Archiv 01.01.2010

Bewährtes nicht in Frage stellen

«Wenn aus Rotbühl Roopel wird»,TZ vom 25. Mai

Während man darüber diskutiert, ob bereits im Kindergarten die deutsche Sprache angewendet werden soll, wird im Kanton Thurgau ein seit Jahrzehnten hervorragendes Kartenwerk unsinnigerweise auf uralte Dialektnamen umgestellt.

Ich frage mich, wo der Nutzen dieses Tuns liegt. Dialektnamen könnten den wenigen Interessierten wohl auch in Buchform zugänglich gemacht werden, statt Bewährtes in Frage zu stellen. Wenn ein Militärfahrer beim Standortwegweiser «Rotbühl» nach dem Weg nach «Roopel» fragt, wird einem die Konsequenz dieser Umstellung klar vor Augen geführt.

Die Kosten, allein beim Wanderwegnetz, sind kaum abzuschätzen – es macht sicher keinen Sinn, wenn die Ortsnamen auf Wegweisern von den Wanderkarten abweichen. Im Thurgau sind sehr viele Wanderer aus dem nördlichen Nachbarland unterwegs; mir wurde schon oft gesagt, wie grossartig unsere Wanderwege signalisiert seien. Hoffentlich kaufen sie keine neuen Karten.

Als überzeugter Hinterthurgauer (nicht Südthurgauer) werde ich hoffentlich noch einige Wanderungen über Rotbühl, Allenwinden, Holenstein, Höll, Ottenegg machen. Man verzeihe mir die alte Schreibweise.

Karl Knuser, Wängi