Thurgauer Zeitung vom Mittwoch 8. Juli 2009
© Thurgauer Zeitung, Kopie aus Online Archiv 01.01.2010
Lokalnamen in Mundart stossen auf Kritik
Landesweit hat der Thurgau am radikalsten die Mundart-schreibweise von Lokalnamen eingeführt. Nicht alle haben Freude daran.
Frauenfeld – Im Thurgau steht die Bereinigung der Orts- und Flurnamen nach jahrelanger Arbeit kurz vor dem Abschluss. Dabei hat der Kanton auf die Mundartschreibweise von Lokalnamen umgestellt. Keine Freude an der neuen Schreibweise von Siedlungsnamen haben die Notfalldienste. Die kantonale Notrufzentrale kann nicht ausschliessen, dass es deswegen zu Verzögerungen bei Rettungseinsätzen kommt. Kritisch äusserte sich auch die Rettungsflugwacht. Gerade bei Alarmrufen von Ausländern wäre die bisherige hochdeutsche Ortsbezeichnung besser, heisst es dort.
Mit der neuen Schreibweise von Lokalnamen steht der Thurgau landesweit isoliert da. Nur Schaffhausen ging ähnlich weit. Kritik kommt vom Zürcher Raumplanungsexperten Paul Märki. Der Thurgau habe übertrieben. Auf Bundesebene gilt seit letztem Jahr eine neue Verordnung. Sie sieht die Anlehnung an die Schriftsprache vor. Der Bund verlangt aber nicht, dass der Thurgau die Mundartschreibweise zurücknimmt. (wid)