Thurgauer Zeitung online vom 23. Juli 2009, 12 h

Flurnamen: Gemeinden wollen sich wehren

Von Marc Haltiner.

Der Unmut der Bevölkerung über die neuen Flurnamen ruft nun auch die Gemeinden auf den Plan. Der Verband der Thurgauer Gemeinden will Massnahmen prüfen, wie er die Umbenennung der Siedlungen stoppen könnte.

Immer mehr neue Mundartnamen tauchen in den Karten für die kleinen Thurgauer Weiler auf, während die meisten Wegweiser noch nicht umbenannt wurden. Die Reaktionen in der Bevölkerung fallen teilweise heftig aus. Die neuen Mundartnamen seien unsinnig. Die unterschiedlichen Namen würden zu Verwirrung und Verunsicherung führen, meinen auch die Rettungsdienste. Widerstand leisteten bisher allerdings nur wenige Gemeinden. «Bei einer Mehrheit der Gemeinden ist das Thema Flurnamen schlicht untergegangen», räumt Roland Kuttruff, der Präsident des Verbandes der Thurgauer Gemeinden (VTG), ein.

Alte Namen beibehalten
Er selber hat inzwischen in seiner Gemeinde Tobel-Tägerschen die Flurnamen überprüft. Der Gemeinderat habe bei der Zonenplanänderung die neuen Mundartbegriffe tatsächlich übersehen. Kuttruff will das Thema jetzt an der VTG-Vorstandssitzung im August auf das Tapet bringen. Der Verband müsse sich überlegen, wie er die Umbenennung stoppen oder neue Namen nachträglich korrigieren könne. Die alten schriftdeutschen Ausdrücke hätten sich eingebürgert.
     Der Kanton gehe mit den neuen Namen zu weit, finden auch die Parteien. Eine Änderung der Praxis ist allerdings nicht in Sicht. Die zuständige Kommission hält bis anhin an der neuen Namensgebung fest.

 (ThurgauerZeitung)

Erstellt: 23.07.2009, 11:26 Uhr