Thurgauer Zeitung vom Freitag 7. August 2009
Leserbriefe
© Thurgauer Zeitung, Kopie aus Online Archiv 01.01.2010

Die neuen Flurnamen kommen nicht an

«Schläpfer: Kein Zurück bei Flurnamen», TZ vom 30. Juli

Sie sagen, die Ortsnamen müssten nicht angepasst werden, dies sei Sache der Gemeinden, obwohl die entsprechenden Namen in den offiziellen Landeskarten geändert wurden. Ich finde, diesen Schwarzen Peter können Sie nicht den Gemeinden abschieben. Verwenden Sie nicht auch Landkarten, wenn Sie in unbekannter Umgebung wandern oder fahren? Soll die Karte Ihnen nicht den Weg zu einem bestimmten Ort weisen? Wenn nun die Namen der Karte auf den Wegweisern und Ortstafeln nicht wieder zu finden sind, ist dies sehr frustrierend.

Es gibt deshalb nur zwei Lösungen: Alle entsprechenden Namen auf Ortstafeln und Wegweisern, in Gemeindeprospekten, im Internet und auf Orientierungstafeln werden angepasst. Dies hätte auch zur Folge, dass alle betroffenen Einwohner ihre Adresse ändern müssten. Oder: Die unsinnigen Namensänderungen von Ortsnamen, die seit Generationen gebräuchlich und vertraut sind (und mit den Landkarten übereinstimmen) werden wieder rückgängig gemacht.Zeigen Sie Grösse und lassen Sie diese unsinnigen Namensänderungen rückgängig machen. Den Gemeinden werden dadurch unnötige Aufwände und Kosten und den Einwohnern viele unnötigen Umtriebe erspart. Zudem werden den Wanderern, Velo- und Autofahrern die Orientierung mit einer aktuellen Landkarte oder GPS erst noch erleichtert.

Kurt Müller, Hurnen

 

Mit Interesse habe ich die verschiedenen Artikel über die Änderung von Flurnamen gelesen. Auch ich habe mich bei der Einführung des EDV-Grundbuches in Ermatingen öfters über die Schreibweise geärgert. Vor allem musste man drei- oder viermal hinschauen, damit keine Schreibfehler passierten. So wurde z.B. aus Matzenrein – Maazerooa oder aus Höhnwilen Hääwiile. Kein Mensch weiss aber, wo Hääwiile liegt. Der Drovettisberg wurde zum Truettisbärg verunstaltet. Nach Intervention eines Anwohners, welcher mit einer Urkunde belegen konnte, dass ein Herr Drovetti auf diesem Berg gewohnt hat, wurde uns versichert, dass der Truettisbärg wieder zum Drovettisberg wird. Das Westerfeld, welches im Westen von Ermatingen liegt, wurde zum Wösterfäld. Hat das nun etwas mit Westen, mit Wäsche oder mit was zu tun?

Bei der Besprechung von Kaufverträgen musste ich mehrere Mal Bemerkungen entgegennehmen: «Werden bei euch keine Tippfehler korrigiert?»

Meiner Meinung nach wurde übers Ziel hinausgeschossen und Fehler wie z.B. Truettisbärg, das sicher Drovettisberg heissen muss, in die Pläne aufgenommen.

Hans Weibel, a. Grundbuchverwalter, Ermatingen

 

Die Schweiz sei eine Demokratie (’Volksherrschaft’), hiess es – besonders auch wieder in den Reden zum 1. August. Am Beispiel Thurberg wird einmal mehr offensichtlich, dass nicht mehr das Volk das Sagen hat, sondern selbstherrliche subalterne Amtsschimmelreiter. Bereits am 24. November 2006 erschien im Tagblatt der Ausdruck «Meereichen-Wiese». Diese liegt jedoch nicht am Meer, sondern nahe der altbekannten Wirtschaft «Mehreichen» in Arbon. Falls für solchen Unsinn bisher wirklich eine Kommission bestand, so muss diese dringendst aufgelöst werden. Ein Ersatz durch logisch denkende Mitbürger ist sinnvoll und zwingend.

Jörg Hürlimann, Arbon