Tages-Anzeiger vom 25. 09. 2009, Seite 25, Leserbriefe.

"Zur Bewahrung der Mundart"

Zwischen Ilau und Hööraan findet sch so manches kuriose Wort, TA vom 19. 9. 2009.

Das neu erschienene Zürichdeutsche Wörterbuch des Meilemer Germanisten Heinz Gallmann dürfte auf sehr grosses Interesse bei der Bevölkerung stossen, da Mundart nach wie vor allgemein sehr geschätzt wird. Dieses Werk trägt in besonderem Masse zur Bewahrung der Mundart bei. Das Wörterbuch umfasst auch einige Zürcher Ortsnamen, wie sie im Dialekt ausgesprochen werden. Diese erinnern ganz an die neuen Mundartschreibweisen von Orts- und Flurnamen im Kanton Thurgau, welche nun von einer Arbeitsgruppe überprüft werden. Beispiele im Kanton Zürich: Tielschderf (Dielsdorf), Geeretschwiil (Geroldswil) und Martaale (Marthalen). Beispiele im Kanton Thurgau: Tingeschwiil (Dingetswil), Wisetaal (Wiesental) und Esserschwiil (Esserswil).
      Im Kanton Zürich kommt jedoch niemand auf die Idee, obige eingebürgerte Schreibweisen von Ortsnamen auf amtlichen Karten und Plänen in Mundart zu ändern, und es muss dabei auch niemand befürchten, dass deshalb ein bedeutendes Kulturgut verloren gehen würde.

MARTIN SCHLATTER, AU