15. Persönliche Vernehmlassung 2005 zum "Entwurf Mai 2005 für Toponymische Richtlinien der Schweiz"
Diese Vernehmlassung steht zur freien Verfügung für Kopien oder Bearbeitungen
www.swisstopo.ch Kapitel Grundlagen, Topografie
|
Paul Märki, Ingenieur-Geometer, Auf der Hürnen 17, 8706 Meilen
An das Bundesamt für Landestopografie, Seftigenstrasse 264, CH-3084 Wabern.
Meilen, 12. September 2005
Vernehmlassung zum "Entwurf Mai 2005 für Toponymische Richtlinien der Schweiz"
Antrag:
1. Der Bestand an Lokalnamen (Flurnamen) auf der Landeskarte wird unverändert belassen.
2. Auf Neuerungen in der Weisung 1948 (wie z. B. die Schreibweise nach Dieth) wird verzichtet.
3. Die vor Jahren ohne Rechtsgrundlage bereits begonnene Änderung des Namenbestandes im Sinne des " Kommentierten Entwurfs Mai 2005" wird nicht fortgesetzt.
4. Die Schreibweise von Lokalnamen (Flurnamen) soll in einzelnen Gemeinden nur noch dann geändert werden, wenn die Schreibweise auf der Landeskarte nicht übereinstimmt mit der Schreibweise in den Werken der Amtlichen Vermessung der
betreffenden Gemeinde.
Begründung:
1. Der "Kommentierte Entwurf Mai 2005" beweist, dass Bund und Kantone von 1948 bis heute die Chance verpasst haben, auf der Landeskarte ein für die Ansprüche der Sprachwissenschaft homogenes Bild
aller Lokalnamen (Flurnamen) zu schaffen. Es ist unrealistisch, mit der Weisung 2005 den Bestand an Lokalnamen (Flurnamen) auf der Landeskarte verbessern zu wollen. Es besteht sogar die Gefahr, dass eine noch grössere Inhomogenität
entsteht als heute.
2. Die heutige Schreibweise der Lokalnamen (Flurnamen) auf der Landeskarte ist für die praktischen Bedürfnisse von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft durchaus brauchbar.
3. Die im "Kommentierten Entwurf Mai 2005" angestrebten Verbesserungen würden im Alltag der Kartenbenützer eine Übergangszeit von einem halben Jahrhundert bedingen. Eine solche
Übergangsphase kann nicht verantwortet werden wegen der damit verbundenen Unsicherheiten und Verwechslungsgefahren.
4. Die Kosten für eine Verbesserung der Schreibweise der Lokalnamen (Flurnamen) und die daraus entstehenden Folgekosten sind volkswirtschaftlich nicht zu verantworten.
5. Die praktische Bedeutung von unveränderten Lokalnamen (Flurnamen) auf der Landeskarte ist höher zu gewichten als der sprachwissenschaftliche Anspruch auf ein homogenes Bild von Lokalnamen (Flurnamen). Die Arbeiten von
Sprachforscherinnen und Sprachforschern gehören in Fachpublikationen, Namenbücher und in eine Datenbank des Bundesamtes für Landestopografie.
6. Weitere Aspekte finden Sie auf meiner Webseite www.lokalnamen.ch
Freundliche Grüsse Paul Märki
|