19. Presse 2006


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Leserbrief

In einem Leserbrief weise ich hin:
- auf die vorliegende  Webseite und
- auf die Vernehmlassungsfrist vom 15. 09. 2005.

tec 21, Die Fachzeitschrift für Architektur, Ingenieurwesen und Umwelt, Nr. 35. Zürich, 26. August 2005. Seite 38, Rubrik Magazin, Leserbriefe.


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www.beobachter.ch

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Nachstehend die beiden im Artikel enthaltenen Abbildungen:
Topografie: Wo Unsinn einen Namen hat.
Der Bund will mehr Dialekt und weniger Schriftdeutsch bei Flurnamen. Heisst es nun "Rifeld" oder "Riifäld"? Die grosse Desorientierung droht.

So lauten Titel und Untertitel eines sorgfältig recherchierten und sehr kritischen Artikels im Beobachter, 11. November 2005, Nr. 23, Seite 23 und 24. .

Text: Cordula Sanwald
Bild: Ursula Meisser

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Früher Holderberg, neu Holderbärg - "so ein Seich!": André Bourquin (links) und Rolf Thalmann
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"Für uns ist jede Minute kostbar. Müssen wir lange nach korrekten Ortsangaben recherchieren, kann das gefährlich sein."
Robert Frey, Schutz & Rettung Zürich

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www.beobachter.ch
Zwei Beispiele in der Ausgabe vom 9. 12. 2005, Nr. 25, Seite 48:


Mit Kopfschütteln habe ich diesen Artikel gelesen. Wem kommt wohl solch ein Blödsinn in den Sinn? Das muss jemand sein, der sonst nichts, aber auch gar nichts zu tun hat und dafür erst noch bezahlt wird.
Lisbeth Scramoncin, Staad

Ihr ausgezeichneter Artikel zeigt eindrücklich, welche fatalen Konsequenzen die laufende Änderung von Lokalnamen für die Öffentlichkeit haben kann. Die heutige Schreibweise der Flurnamen auf Landeskarten sollte unverändert bleiben. Die Schreibweise eines Namens dient der Verständigung in Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Diese eindeutige Verständigung ist in diesem Fall wichtiger als die Pflege der Mundart.
Paul Märki, Meilen



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www.nzz.ch

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Totuflieji - Höje Laas - Düüheltor - Besch Hieti
Landeskarten als Spielfeld für Linguisten?

So lauten Titel und Untertitel eines Artikels in der Neuen Zürcher Zeitung von Dienstag, 24. Januar 2006, Nr. 19, Seite 13, Kapitel SCHWEIZ.

Autor: Angelo Garovi, Obwaldner Staatsarchivar und Titularprofessor für deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Basel

Einige Zitate aus diesem Artikel:
  • Während diskutiert wird, ob man in der ersten Klasse oder sogar schon im Kindergarten Hochdeutsch sprechen soll, legt das Bundesamt für Landestopographie (swisstopo) einen Entwurf zu neuen Richtlinien für die Schreibweise der Lokalnamen (Flurnamen) vor. Auf 57 Seiten werden ... sogenannte "Toponymische Richtlinien" aufgestellt - und dies in einer Rigidität, die an die Mundarttümelei der geistigen Landesverteidigung erinnert.
  • Die Geschichte scheint sich zu wiederholen. 1947 entfachte sich ein Streit zwischen dem Linguisten der Landestopographie und Sprachwissenschaftern und Kartographen. Die Landestopographie entwarf 1947 - ähnlich wie nun 2005 wieder - Richtlinien, wonach ... die Flurnamen in extremmundartlicher Schreibung erscheinen sollten ...
  •  Gegen ein solches dialektales Experimentierfeld erhoben schon 1947 bedeutende Linguisten und Kartographen Einspruch.
  • In diesem Streit mit dem Linguisten der Landestopographie setzte sich ein Gegenentwurf der Zürcher Nomenklaturkommission durch, ausgerechnet verfasst vom damaligen Redaktor am Schweizerdeutschen Wörterbuch (Idiotikon), Guntram Saladin.
  • Das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement erliess dann 1948, weitgehend den Zürcher Kompromissvorschlägen folgend - die "Weisungen".
  • Sollen nun diese seinerzeit in vielen Sitzungen ausgehandelten Weisungen wieder im Sinne der verworfenen Vorschläge der Landestopographie von 1947 zurückbuchstabiert werden? Wer den Entwurf von 2005 liest, fragt sich: Was soll das? Dieser Entwurf der Landestopographie bringt wieder unlesbare, verwirrende Schreibungen, die seinerzeit von namhaften Linguisten wie Rudolf Hotzenköcherle, Paul Zinsli, Andrea Schorta, Jakob Jud und Kartographen unter Anführung von Eduard Imhof klar abgelehnt wurden.
  • Am Schluss seines Artikels zitiert des Sprachwissenschafter Angelo Garovi den bedeutenden Kartographen und ETH-Professor Eduard Imhof: "Pläne und Karten sind für alle da, nicht nur für Linguisten".
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www.nzz.ch

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Totuflieji - Höje Laas - Düüheltor - Besch Hieti
Landeskarten als Spielfeld für Linguisten?
So lauteten Titel und Untertitel eines Artikels in der Neuen Zürcher Zeitung von Dienstag, 24. Januar 2006, Nr. 19, Seite 13, Kapitel SCHWEIZ.
Autor: Angelo Garovi, Obwaldner Staatsarchivar und Titularprofessor für deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Basel

Zu diesem Artikel erschienen in der Neuen Zürcher Zeitung von Montag, 6. Februar 2006, Nr. 30, Seite 26, " Briefe an die NZZ", drei Leserbriefe:

  • Walter Lendi (St. Gallen), ehemaliger Obmann der sankt-gallischen Namenkommission.
    "Grundsätzlich hat er [Angelo Garovi] recht: Das eidgenössische Kartenwerk ... soll nicht zum Spielfeld der Linguisten werden."
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  • Paul Märki, dipl. Ing. ETH (Meilen), Verfasser der  vorliegenden Webseite:
    "Zum Glück haben bereits zwei Fachorganisationen gegen das Vorhaben der Landestopographie protestiert. Es sind dies die ... die SIK-GIS und die ... KKGEO. Diese Stellungnahmen werden vollständig zitiert auf der Webseite www.lokalnamen.ch."
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  • Martin Blattner (Binningen): 
    "Selbstverständlich haben Karten vorrangig Bedeutung als Hilfsmittel der Orientierung. Es ist sinnvoll, für alle wichtigen Geländepunkte die gebräuchlichen Namen beizubehalten."
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Ein Beispiel: 
Wie soll die Postadresse und die Bushaltestelle eines Weilers mit 15 Haushalten im Zürcherischen Hütten geschrieben werden - Segel oder Sägel?

Der Gemeinderat macht eine Umfrage unter den Bewohnerinnen und Bewohnern und der Tages Anzeiger schreibt einen ganzen Artikel zu diesem Thema! Das Wesentliche an diesem Beispiel ist nach meiner Meinung nicht, wie man diesen Lokalnamen schreibt, sondern dass man die Schreibweise nicht verändert. Wichtig ist hingegen, dass der Name dieses Weilers auf der Landeskarte und auf den Plänen der amtlichen Vermessung gleich geschrieben wird (vertikale Koordination). Wäre diese Voraussetzung erfüllt gewesen, hätten die Post und der Busbetrieb diese Schreibweise sicher übernommen.

Mein Leserbrief vom 3. Juni 2006.


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www.bernerzeitung.ch

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Schulreise, zum Beispiel nach "Burdlefschache",
und dabei hochdeutsch "parlieren"?


Hochdeutsch in der Volksschule, das erhitzt die Gemüter
Leserbriefe in der Berner Zeitung vom 13. Dezember 2006.

 

Angelo Garovi, Sprachwissenschafter und Mitglied der Dudenkommission Bern / Basel
schreibt am Anfang seines Leserbriefes:

"Die Sprachpolitik in der Eidgenossenschaft und den konföderierten Kantonen wird immer eigenartiger. Während in Bern beschlossen wird, ab der ersten Primarklasse im Unterricht "hochdeutsch" (oder "standarddeutsch") zu reden, legt im gleichen Bern das Bundesamt für Landestopographie (swisstopo) neue Richtlinien für die Schreibweise der Lokalnamen (Flurnamen) vor, die alles andere als "schriftdeutsch" (oder "hochdeutsch"?) sind. Nach diesem Entwurf sollen folgende exotische Namen auf der Landeskarte stehen: Burdlefschache, Gitziahoore, Hiendertelti, Läitren, Hewwschleif, Höje, Laas, Düüheltor, Bir Heejen Schir, Totuflieji u. a. m. Was sollen Schüler und Schülerinnen beim Orientierungslauf im Turnen - auch in Hochdeutsch - damit anfangen? Oder auf der Schulreise, wo vielleicht auch noch hochdeutsch parliert (Fremdwörter erlaubt?) werden muss. Während die Bildungspolitiker in den Schulen "hochdeutschen" Unterricht verlangen, bringt gleichzeitig das Bundesamt für Landestopographie Regeln für eine extremmundartliche Schreibung auf Karten heraus, die krasser (ist Jugendsprache als Variante der Standardsprache erlaubt?) nicht zu den Vorschriften in der Schule stehen könnten."

Ein Klick zeigt den vollständigen Leserbrief (PDF 365KB)


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