43. Presse 2009 |
Siehe auch die Kapitel Presse 2006 2007 2008 2009 2010 2011 |
![]() Aus Bolligen wird Bollingen - 1. April 2009! |
Aus Bolligen wird Bollingen. Artikel von Simon Wälti in Bund Online vom 1. April 2009. Vollständiger Text: PDF 67 KB
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Thurgauer Zeitung ![]() Dieser Wanderwegweiser zeigt 12 Wanderziele an. Der Wegweiser steht auf dem Nollen. Nun schreibt man Nole. Die Schreibweise Nollen muss nun auch auf allen Wegweisern, die zum Nollen führen, angepasst werden. |
Wenn aus Rotbühl Roopel wird. Thurgauer Zeitung vom 25. 5. 2009. Text Christof Widmer, Bild Donato Caspari. Vollständiger Text mit Bild PDF 521 KB, derselbe vollständige Text ohne Bild HTML 41 KB. Bemerkungen des Redaktors dieser Webseite vom 26. 5. 2009 zum Text vom 25. 5. 2009.
Kommentare und zusätzliche Informationen auf der Webseite "Blogs
über geographische Namen".
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Thurgauer Zeitung ![]() |
Wenn die Ambulanz Rotbühl sucht. Thurgauer Zeitung vom 8. 7. 2009. Artikel von Christof Widmer. Text als PDF 333 KB (TEXT AUF SEITE 1 DER THURGAUER ZEITUNG:) Lokalnamen in Mundart stossen auf Kritik. Landesweit hat der Thurgau am radikalsten die Mundartschreibweise von Lokalnamen eingeführt. Nicht alle haben Freude daran. FRAUENFELD - Im Thurgau steht die Bereinigung der Orts- und Flurnamen nach jahrelanger Arbeit kurz vor dem Abschluss. Dabei hat der Kanton auf die Mundartschreibweise von Lokalnamen umgestellt. Keine Freude an der neuen Schreibweise von Siedlungsnamen haben die Notfalldienste. Die kantonale Notrufzentrale kann nicht ausschliessen, dass es deswegen zu Verzögerungen bei Rettungseinsätzen kommt. Kritisch äusserte sich auch die Rettungsflugwacht. Gerade bei Alarmrufen von Ausländern wäre die bisherige hochdeutsche Ortsbezeichnung besser, heisst es dort. Mit der neuen Schreibweise von Lokalnamen steht der Thurgau landesweit isoliert da. Nur Schaffhausen ging ähnlich weit. Kritik kommt vom Zürcher Raumplaner Paul Märki. Der Thurgau habe übertrieben. Auf Bundesebene gilt seit letztem Jahr eine neue Verordnung. Sie sieht die Anlehnung an die Schriftsprache vor. Der Bund verlangt aber nicht, dass der Thurgau die Mundartschreibweise zurücknimmt. (wid) Seite 13 (TEXT AUF SEITE 13 DER THURGAUER ZEITUNG:) Wenn die Ambulanz Rotbühl sucht Wie kaum ein anderer Kanton lässt der Thurgau Lokalnamen in Mundartversion schreiben. Das bereitet den Notfalldiensten Kopfzerbrechen. FRAUENFELD - Eine Ambulanz ist unterwegs Richtung Fischingen. Die Notrufzentrale hat sie nach Rotbühl geschickt. Der Beifahrer findet die Siedlung nicht auf der neuen Karte. Dort ist sie als Roopel verzeichnet. Der Sachverhalt klärt sich zwar auf. Die Szene ist aber symptomatisch für die Folgen der neuen Mundartschreibweise von Siedlungs- und Flurnamen im Thurgau (siehe Box), die für die Landeskarten automatisch übernommen wird. Gerade für die Notfalldienste bringt das Probleme. Die kantonale Notrufzentrale und die Rettungsdienste können deswegen Verzögerungen in Rettungseinsätzen nicht ausschliessen. Nötig wäre eine aufwendige Anpassung der Ortsdatenbank, heisst es dort. Aber die Notrufzentrale sei gar nie involviert worden. Auch die Rettungsflugwacht äussert sich kritisch. Gerade wenn Alarmrufe von Ausländern oder von Schweizern mit einem anderen Dialekt eingehen, sei eine hochdeutsche Ortsbezeichnung klarer, sagt Rega-Sprecher Christian Trottmann. Thurgau als Ausnahme Mit dieser Problematik steht der Thurgau fast allein da. Mit der ausgedehnten Mundartschreibweise von geografischen Namen ist der Kanton zusammen mit Schaffhausen eine landesweite Ausnahme. In den beiden Kantonen sei übertrieben worden, sagt Paul Märki. Der ehemalige Professor für Raumplanung am Technikum Rapperswil betreibt die Internetseite lokalnamen.ch, die sich kritisch mit der Änderung der Schreibweise von Lokalnamen befasst. Das Thurgauer Namenbuch, das die Grundlage für die neue Schreibweise ist, sei eine grosse wissenschaftliche Leistung, sagt Märki. Bloss sei das kein Grund, Lokalnamen auf Landkarten anders zu schreiben. Die Änderungen hätten zu einem Durcheinander geführt. So ist Märki ein Beispiel bekannt, wo die Regierung selber die hochdeutsche Schreibweise verwendet. Den Vorwurf Märkis, dass die Thurgauer Namenbereinigung Bundesvorgaben widerspricht, will das Bundesamt für Landestopografie nicht bestätigen. Nach jahrelangem Hin und Her setzt der Bund inzwischen aber wieder auf eine an die Schriftsprache angelehnte Schreibweise. Geografische Namen sollten nur geändert werden, wenn dies in öffentlichem Interesse sei, sagte Fridolin Wicki, stellvertretender Chef des Bundesamts. Gerade aus Sicht der Notfalldienste könne eine mundartliche Schreibweise zu Problemen führen. Der Bund werde aber vom Thurgau nicht verlangen, die neuen Namen zurückzunehmen, sagte Wicki. Eine Gewöhnungssache Die Aussage, dass der Thurgau bei der Bereinigung überbordet hat, stellt Kantonsgeometer Christian Dettwiler in Frage. Der Kanton befinde sich im Einklang mit den Vorgaben des Bundes. Man habe eine konsequente Schreibweise umgesetzt. Er dreht den Spiess um: Die hochdeutsche Schreibweise führe zu denselben Verständigungsproblemen, wenn jemand einen Siedlungsnamen in seinem Dialekt nennt. Für etliche Flurnamen gäbe es keine hochdeutschen Alternativen. Die neue Schreibweise ist laut Dettwiler Gewöhnungssache. Moderne EDV-Lösungen erlauben die Suche nach Namen, deren Schreibweise ein Sachbearbeiter nicht genau kenne. CHRISTOF WIDMER (BOX AUF SEITE 13 DER THURGAUER ZEITUNG:) Neue Namen für kleine Siedlungen Die Bereinigung der Thurgauer Orts- und Flurnamen steht kurz vor dem Abschluss (TZ berichtete). Der Kanton stellt dabei auf eine konsequente Mundartschreibweise um. Nicht betroffen sind übergeordnete geografische Namen wie Thur sowie Namen von Politischen Gemeinden und von alten Ortsgemeinden. Kleinere Siedlungen werden aber neu gemäss der ortsüblichen Aussprache geschrieben, etwa Eggertshuuse statt Eckartshausen (Birwinken), Renedaal statt Rennental (Raperswilen) oder Woorebärg statt Wahrenberg (Affeltrangen). (wid) Kommentare und zusätzliche Informationenauf der Webseite "Blogs über geografische Namen". 5 Kommentare in der Thurgauer Zeitung zum Text vom 8. 7. 2009 3 Leserbriefe in der Thurgauer Zeitung zum Text vom 8. 7. 2009
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Thurgauer Zeitung ![]() Christof Widmer. Redaktor, Thurgauer Zeitung. ![]() Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 5. 9. 2009: Christof Widmer hat mit diesem Leitartikel die Situation im Kanton Thurgau auf treffende Weise zusammengefasst und beurteilt. Er und weitere RedaktorInnen der Thurgauer Zeitung sowie zahlreiche Leserbriefe haben dazu beigetragen, dass nur wenige Wochen nach Erscheinen dieses Leitartikels die Regierung bereit war, ihren jahrelangen Widerstand aufzugeben und die extremmundartliche Schreibweise der Lokalnamen zu überprüfen. |
Roopel, Äppeste, Holpmishus: Wer zieht die Notbremse? Thurgauer Zeitung vom 11. 7.2009. Artikel von Christof Widmer. Ganzer Text als PDF 635 KB, nur Frontseite als PDF 213 KB. (TEXT AUF SEITE 10 DER THURGAUER ZEITUNG:) LEITARTIKEL: CHRISTOF WIDMER ÜBER DIE NEUE MUNDARTSCHREIBWEISE VON SIEDLUNGSNAMEN IM THURGAU. ROOPEL, ÄPPESTE, HOLPMISHUS: WER ZIEHT DIE NOTBREMSE? Namen sind ein Identifikationsmittel. Wer sie ändert, ändert Wahrnehmung und Selbstverständnis dessen, was der Name bezeichnet, Das haben die Verantwortlichen im Thurgau zu wenig bedacht, als sie in den letzten Jahren 25'000 Orts- und Flurnamen bereinigten. Dabei stellte der Kanton auf eine radikale Mundartschreibweise um, wie sie ausser Schaffhausen kein anderer kennt. Das beginnt sich erst nach und nach für die Öffentlichkeit auszuwirken. Die Landeskarten nehmen die von den Kantonen festgelegten Namenautomatisch auf, Der Nollen heisst heute Nole, Hunzikon wurde zu Hunzike, Hackborn zu Hackbere. Andere Weilernamen wurden bis zur Unkenntlichkeit verändert: Holzmannshaus wurde zu Holpmishus, Wahrenberg zu Woorebärg. Berüchtigt ist Rotbühl, das neu Roopel heisst. Verschont von der Mundartschreibweise bleiben nur die Namen der Politischen Gemeinden und der alten Ortsgemeinden. Viele Gemeinden lehnen dem Vernehmen nach die neuen Lokalnamen ab. Gewehrt hat sich nur Sirnach und wurde vom zuständigen kantonalen Departement in die Schranken gewiesen. Darauf machten die anderen die Faust im Sack und hofften, dass die neuen Namen in den Vermessungsplänen einschlummern. So lässt man es zwar zu, dass Sigensee auf der Karte neu Zigeze heisst. Die Strasse, die dorthin führt, ist aber nach wie vor die Sigenseestrasse. Der nur passive Widerstand dürfte sich rächen: Wenn das Tiefbauamt beginnt, Wegweiser und Ortstafeln auszuwechseln, werden die Lokalpolitiker Farbe bekennen müssen. Dann werden die neuen Namen in den Alltag eindringen, wird jemand für alle sichtbar in Äppeste statt in Eppenstein wohnen. Es gehe um den Schutz der Mundart, lautet ein Argument für die Umbenennungsaktion. Tatsächlich ist bei der Einführung der schriftsprachlichen Bezeichnungen vor zig Jahrzehnten gesündigt worden. Alte Bedeutungen wurden verwaschen. Rheinklingen hat nichts mit dem Rhein oder dem Klingen zu tun, sondern war die Siedlung des Richilo, was in der Dialektform Rüchlinge nachklingt. Es ist das grosse Verdienst des Namenforschers Eugen Nyffenegger, solche Bezüge im Thurgauer Namenbuch erforscht zu haben. Dass nun auf Basis dieser Arbeit altertümliche Schreibweisen auf modernen Landkarten auftauchen, ist des Guten zu viel. Die schriftsprachlichen Namen sind akzeptiertes Identifikationsmittel, alte Aussprachen dürften längst nicht mehr allen Einwohnern geläufig sein - in Zeiten mit vielen Zuzügern sowieso. Die von der kantonalen Nomenklaturkommission verordneten Umbenennungen richten bloss ein Durcheinander an, das lebensgefährlich werden kann: Die Rettungsdienste können nicht ausschliessen, dass es zu Verzögerungen kommen kann, weil die Einsatzziele nicht mehr immer klar identifizierbar sind. Bisher behaupteten die kantonalen Verantwortlichen stets, Bundesvorgaben umzusetzen. Tatsächlich bestanden vor einigen Jahren im Bundesamt für Landestopografie Bestrebungen, die geografischen Namen näher an die Mundart zu fuhren. Das scheiterte aber am Widerstand aus den Kantonen. Die letztes Jahr in Kraft gesetzte Bundesverordnung sieht darum die Anlehnung an die Schriftsprache vor. Doch der Thurgau war in ungebremster Eigeninitiative oder vorauseilendem Gehorsam schon viel zu weit und konnte nicht mehr zurück - mit dem Resultat, dass unser Kanton als kauziges Land mit exotischen Namen dasteht. Auch wenn damit der Schildbürgerstreich perfekt wäre: Eigentlich muss jemand die Notbremse ziehen. Noch können Nutzen und Schaden abgewogen, kann korrigiert werden, wo überbordet wurde. Eine nüchterne Betrachtung kommt zu folgendem Ergebnis: Je kleiner und lokaler begrenzt die Einheit ist, desto eher kann sie einen Dialektnamen tragen - ein Acker etwa, Ortsnamen aber sollten die bisherige Form behalten. |
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Bemerkungen des Redaktors dieser Webseite vom 11. 7. 2009 zum Text vom 11. 7. 2009. Der Redaktor C. Widmer von der Thurgauer Zeitung hat mit diesem Leitartikel die Situation im Kanton Thurgau auf treffende Weise zusammengefasst und beurteilt. Ich füge lediglich bei: Je rascher für bewohnte Gebiete die extreme mundartliche Schreibweise der Lokalnamen rückgängig gemacht wird, umso eher kann der entstandene Schaden noch begrenzt werden. |
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![]() Gehirn-Jogging Thurgauer Zeitung vom 18. 7.2009. Artikel von Ida Sandl. Ganzer Text als HTML 45 KB. Nicht als Sonnenstube, aber - dank den unterschiedlichen Schreibungen von Ortsnamen - als «Textstube» der Schweiz könnte man den Thurgau bezeichnen. |
Thurgauer Zeitung ![]() Werner Keller hat einen Bauernhof in Rotbühl und ist mit dem neuen Siedlungsnamen Roopel gar nicht einverstanden. |
«Ich wohne im Rotbühl, nicht im Roopel». Thurgauer Zeitung vom 21. Juli 2009. Text und Bild Marc Engelhard. Bild in der Spalte links. Text ohne Bild HTML 6 KB Dieser Artikel erschien am 21. 7. 2009 unter dem Titel "Wenn die Karte Velofahrer total verwirrt" auch in den Online-Ausgaben der folgenden Zeitungen: Basler Zeitung, Berner Zeitung, Der Bund und Tages Anzeiger. Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Thurgauer Zeitung |
Neue Flurnamen - neue Kritik. Thurgauer Zeitung vom 23. Juli 2009, online 00 h. Text Marc Haltiner. Cartoon Tom Werner. Vollständiger Text, ohne Bild, HTML 5 KB Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Flurnamen: Gemeinden wollen sich wehren. Thurgauer Zeitung vom 23. Juli 2009, online 12 h. Von Marc Haltiner. Vollständiger Text, ohne Bild, HTML 3 KB Einige Ausschnitte aus dem Text:
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![]() Moderatorin der Sendung Schweiz aktuell ![]() Annette Büchi, "Wandersfrau" aus Fischingen TG ![]() Karl Knuser, Mitglied der Thurgauer Wanderwege ![]() Eugen Nyffenegger, Flurnamenforscher und Verfasser des Thurgauer Namenbuches ![]() Heidi Grau, Frau Gemeindeammann der Gemeinde Zihlschlacht-Sitterdorf ![]() Christian Dettwiler, Kantonsgeometer, Chef der kantonalen Nomenklaturkommission |
Flurnamen sorgen für Verwirrung. Schweizer Fernsehen SF1. Sendung Schweiz aktuell vom 24. Juli 2009. Dauer 5 Minuten. Bericht von Christian Lipp. Vollständige Sendung WMV 8'172 KB.
Je nach PC kann das Herabladen einige Minuten dauern.
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Thurgauer Zeitung, 2 Leserbriefe ![]() ![]() ![]() Der Weiler Esserswil und der Strassenname Esserswilerstrasse. Eines Tages erscheint auf den amtlichen Karten die Schreibweise "Esserschwiil. Dies provoziert einen Wirrwarr von Schreibweisen! Quelle der Abbildungen: Blogs über geografische Namen. |
Zwei Leserbriefe in der Thurgauer Zeitung vom 30. Juli 2009. Diese Leserbriefe beziehen sich auf den Artikel in der Thurgauer Zeitung vom 21. Juli 2009. Kantonsrat Thomas Merz-Abt Seit Jahrzehnten ist das Weinfelder Ausflugrestaurant
Thurbergbekannt unter diesem Namen. Nicht von ungefähr heisst
die Internetadresse www.thurberg.ch, und auch auf Landkarten und
unzähligen Wegweisern steht übereinstimmend derselbe Name, unter dem
auch Navigationsgeräte zielsicher das Restaurant fanden. Von der
Öffentlichkeit unbemerkt, erhielt der Thurberg nun plötzlich den Namen
Tuurbärg. Auf Landkarten, Wegweisern und Strassenschildern
stehen nun unterschiedliche Begriffe. Wer auf google.earth sucht, muss
«Thurberg» eingeben, wer auf map.search.ch sucht, findet unter
«Thurberg» das Restaurant nicht mehr. |
Thurgauer Zeitung
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Schläpfer: Kein Zurück bei Flurnamen. Thurgauer Zeitung, Online-Ausgabe vom 30. Juli 2009. Interview Christof Widmer. Bild Susann Basler. Auf Mundart umgestellt (Widmer) Die Bereinigung der Thurgauer Orts- und Flurnamen ist nötig, weil für die Vermessungspläne und Grundbücher verbindliche Bezeichnungen gefordert sind. Der Kanton stellt dabei auf eine konsequente Mundartschreibweise um (etwa Eggertshuuse statt Eckartshausen). Nicht betroffen sind Namen von Politischen Gemeinden und von ehemaligen Ortsgemeinden. Die Namen aus den Vermessungsplänen werden für die Landeskarten übernommen. Das so ersichtliche Ausmass der Neubenennungen hat im Thurgau eine Kontroverse ausgelöst, die auch die Politik erreicht hat. Aus dem Grossen Rat wurden Vorstösse angekündigt. |
CHRISTOF WIDMER, FRAGEN: |
REGIERUNGSRAT SCHLÄPFER, ANTWORTEN: |
Wo würden Sie lieber wohnen: In Frauenfeld oder in Frauefäld? | In Frauenfeld. Das resultiert schon daraus, dass Gemeindenamen schriftdeutsch geschrieben werden und im eidgenössischen Verzeichnis verbindlich festgelegt sind. |
Für Leute, die in kleineren Siedlungen wohnen, ist diese Frage nicht hypothetisch. Sie ärgern sich darüber, dass ihre Ortschaften neu in Mundart geschrieben werden. Haben sie Verständnis dafür? | Nur beschränkt. Die Mundartbezeichnungen sind nur verbindlich für die amtliche Vermessung und die Grundbücher. Für die Gebäudeadressierung und die Strassennamen sind die Gemeinden zuständig. |
Stimmt die Aussage eines Mitglieds der zuständigen
Nomenklaturkommission, dass als letzter Schritt auch die Ortstafeln
ersetzt werden? |
Mir ist keine Vorschrift in meinem Zuständigkeitsbereich bekannt, wonach Gemeinden die Ortstafeln in ihren Weilern ändern müssen. Wenn sie im Rahmen von Unterhaltsarbeiten eine Tafel ersetzen, hoffe ich aber, dass sie die Namenfrage prüfen. |
So oder so dringen die Mundartbezeichnungen in den Alltag ein. Aus den Vermessungsplänen werden sie in die Landkarten übernommen. So wird ein Durcheinander mit verschiedenen Schreibweisen angerichtet. | Ich sehe nicht, dass das ein Durcheinander gibt. Wenn in Einzelfällen Verwirrung entstehen sollte, gibt es Möglichkeiten, Unsicherheiten zu vermeiden. Zum Beispiel können Gemeinden auf Schildern die eine von beiden Schreibweisen in Klammern aufführen. |
Die Rettungsorganisationen im Kanton können wegen des Namen-Wirrwars nicht mehr garantieren, rechtzeitig vor Ort zu sein. | Das ist an den Haaren herbeigezogen. Die Rettungsorganisationen sind derart gut vertraut mit den Lokalitäten, dass sie jede Siedlung finden. Ich anerkenne aber, dass mit den Navigationsgeräten Probleme entstehen können.Die Systeme stammen von privaten Anbietern. Diese werden allfällige Probleme schon bald lösen können. Betroffene Eigentümer können dabei sicher auch nachhelfen. |
Was ist der Sinn, wenn Ortsbezeichnungen auftauchen, die den Einwohnern selber nicht geläufig sind? Wenn Rotbühl neu Roopel heisst, bewegt man sich weit weg vom Alltag der Menschen. | Die zuständigen Behörden haben Namen verwendet, die heute in der alteingesessenen Bevölkerung noch bekannt sind. Ich lege Gewicht darauf, dass wir mit den Mundartbezeichnungen ein wichtiges Kulturgut aufbereiten und erhalten konnten. Wie wir Schlösser und Klöster pflegen, sollten wir auch unser Namensgut achten. Die Namen geben Einblick in Geschichte, Geologie oder Arbeitsmethoden. Der Name Rotbühl ist irreleitend. Er hat nichts mit der Farbe Rot zu tun, sondern kommt von Rodung. |
Der historisch-kulturelle Wert von Namen ist die eine Seite. Man könnte genauso gut sagen, dass sich die Leute an die bisherigen schriftdeutschen Namen gewöhnt haben. Sie sind ebenfalls Kulturgut geworden. | Diese Namen bezeichne ich nicht als unser Kulturgut. Es sind vielfach Verfälschungen der ursprünglichen Namen. |
Man hat den Eindruck, dass über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden worden ist. Auch die Gemeinden reagierten jüngst verärgert. | Der Vorwurf ist unzutreffend. Die Ortsnamen wurden von der Nomenklaturkommission für die Vermessung und die Grundbücher festgelegt. In der Kommission sind die Gemeinden jeweils vertreten. Der Gemeinderat fasst auch Beschluss über die neuen Namen. Man kann deshalb nicht sagen, dass die Gemeinden nicht berücksichtigt worden sind. Das Vorgehen ist in aller Regel akzeptiert worden. |
Mit der Akzeptanz scheint es nicht mehr weit her zu sein. Es ist absehbar, dass es nach der Sommerpause im Grossen Rat breit abgestützte Vorstösse gegen die neuen Flur- und Siedlungsnamen geben wird. | Unterschiedliche Ansichten gehören zum politischen Leben. Bis jetzt ist eine Einfache Anfrage eingereicht worden. Diese wird der Regierungsrat beantworten. |
Stimmt der Eindruck, dass bei der Überarbeitung der Orts- und Flurnamen im Thurgau eine Eigendynamik entstanden ist, die aus dem Ruder gelaufen ist? | Nein, das ist nicht richtig. Seit über 30 Jahren laufen die Arbeiten zur Festlegung der Orts- und Flurnamen. Der Kanton Thurgau wendet dabei eine konsequente Mundartschreibweise an, wie andere Kantone auch. Es gibt aber Kantone, die das weniger konsequent machen - etwa Zürich. |
Wenn man mit dem zuständigen Bundesamt spricht, bekommt man den Eindruck, dass der Thurgau froh sein muss, wenn er die ganze Übung nicht rückgängig machen muss. | Das trifft nicht zu. Wir haben seitens des Bundes mehrfache Bestätigungen, dass sich der Kanton auf dem richtigen Weg befindet. |
Wäre es nicht gescheiter gewesen, wie Zürich eine weichere Linie zu fahren? | Es besteht kein Anlass, nach 30 Jahren noch eine Änderung vorzunehmen. Für 95 Prozent des Kantonsgebiets sind die Orts- und Flurnamen rechtskräftig festgelegt. Zudem freut es mich persönlich, dass man dieses Kulturgut auf diesem Weg erhalten konnte. Es ist logisch, dass wir bei den noch ausstehenden fünf Gemeinden den gleichen Kurs weiterführen sollten. |
Besteht die Möglichkeit, dass man bei besonders umstrittenen Ortsnamen zurückbuchstabiert? | Kein Zurück gibt es bei den amtlichen Vermessungsplänen, den
Grundbüchern und damit auch bei den Landeskarten. Die Namen der
Politischen Gemeinden und von Bahn- oder Postautostationen sind vom
Bund geregelt. Was die Gemeinden mit Strassen- oder Weilernamen machen,
ist weitgehend ihnen überlassen. Mein Departement schreibt nicht vor,
ob Leutswil oder Lütschwiil auf der Ortstafel steht.
(ThurgauerZeitung. Erstellt: 30.07.2009, 06:24 Uhr) |
"In Tsüri, Gämmf und Sanggale wär's vielleicht anders..." Kommentar von Annette Büchi vom 30. Juli 2009 Die Aussagen Herrn Schläpfers zielen nun dermassen am Grundtenor der
Bevölkerung vorbei, dass es schon bald sträflich ist. Fast
ausschliesslich alle Leserbriefe, Kommentare und Erfahrungen gehen in
die andere Richtung. Es ist absolut keine Akzeptanz der "neuen" Namen
festzustellen. In Tsüri, Gämmf und Sanggale wär's vielleicht
anders... |
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Thurgauer Zeitung ![]() Jrene und Daniel Franz wollen die Namensänderung nicht akzeptieren. |
«Thurberg» kämpft um den Namen. Thurgauer Zeitung vom 4. August 2009. Text: Urs Brüschweiler. Bild: Susann Basler. Bild in der Spalte links. Text ohne Bild HTML 7 KB Dieser Artikel erschien unter dem Titel "Wirrwarr um den Thurberg" auch in den Online-Ausgaben folgender Zeitungen: St. Galler Tagblatt, Ausgabe Thurgau, Seite 32 vom 4. 8. 2009 und Wiler Zeitung vom 5. 8. 2009.
Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 6. 8. 2009 Der Thurgau und die Thur sind zwei überall bekannte Begriffe. Das Restaurant Thurberg steht auf dem Thurberg an der Thur. Es hat die Adresse Thurbergstrasse 29 und die Webseite www.thurberg.ch. Leider wird diese sprachliche Einheit zerstört, weil nun Bund und Kanton auf Karten statt Thurberg Tuurbärg schreiben. Dies ist ein weiteres Beispiel für den heutigen sprachlichen Wirrwarr im Kanton Thurgau! |
Tagblatt für den Kanton Thurgau ![]() Veralteter Wanderwegweiser: Der Nollen heisst auf den Karten jetzt Nollen [hier falsch abgeschrieben: Nolen statt Nole]. |
Tagblatt für den Kanton Thurgau vom 4. August 2009. Text: Markus Schoch. Bild: Reto Martin. TITELSEITE Umstrittene Flurnamen. Der Thurgau ändert die Flurnamen konsequent auf eine mundartliche Schreibweise. Nur noch fünf der 80 Gemeinden fehlen. Nun regt sich der Widerstand. Doch für eine Umkehr ist es zu spät.
Vollständiger Text auf der Titelseite des Tagblattes für den Kanton Thurgau: PDF 122 KB. SEITE 19 Flurnamen sorgen für rote Köpfe. In den letzten Jahren sind im Thurgau Tausende von Flurnamen systematisch in eine mundartliche Schreibweise geändert worden. Jetzt, kurz vor Ende des Projekts gibt es lautstarke Kritik. Regierungsrat Kaspar Schläpfer ist erstaunt. Vollständiger Text auf Seite 19 des Tagblattes für den Kanton Thurgau: PDF 585 KB. |
Thurgauer Zeitung ![]() Hans Weibel, a. Grundbuchverwalter, Ermatingen: Bei der Besprechung von Kaufverträgen musste ich mehrere Mal Bemerkungen entgegennehmen: «Werden bei euch keine Tippfehler korrigiert? Was soll Maazerooa?» |
Drei Leserbriefe in der Thurgauer Zeitung, Online-Ausgabe, vom 7. August 2009. Hans Weibel, a. Grundbuchverwalter, Ermatingen. Vollständiger Leserbrief: Mit Interesse habe ich die verschiedenen Artikel über die Änderung von Flurnamen gelesen. Auch ich habe mich bei der Einführung des EDV-Grundbuches in Ermatingen öfters über die Schreibweise geärgert. Vor allem musste man drei- oder viermal hinschauen, damit keine Schreibfehler passierten. So wurde z.B. aus Matzenrein – Maazerooa oder aus Höhnwilen Hääwiile. Kein Mensch weiss aber, wo Hääwiile liegt. Der Drovettisberg wurde zum Truettisbärg verunstaltet. Nach Intervention eines Anwohners, welcher mit einer Urkunde belegen konnte, dass ein Herr Drovetti auf diesem Berg gewohnt hat, wurde uns versichert, dass der Truettisbärg wieder zum Drovettisberg wird. Das Westerfeld, welches im Westen von Ermatingen liegt, wurde zum Wösterfäld. Hat das nun etwas mit Westen, mit Wäsche oder mit was zu tun? Bei der Besprechung von Kaufverträgen musste ich mehrere Mal Bemerkungen entgegennehmen: «Werden bei euch keine Tippfehler korrigiert?»Bei der Besprechung von Kaufverträgen musste ich mehrere Mal Bemerkungen entgegennehmen: «Werden bei euch keine Tippfehler korrigiert? Meiner Meinung nach wurde übers Ziel hinausgeschossen und Fehler wie z.B. Truettisbärg, das sicher Drovettisberg heissen muss, in die Pläne aufgenommen. Hans Weibel, a. Grundbuchverwalter, Ermatingen. Kurt Müller, Hurnen. Link zum Leserbrief. Jörg Hürlimann, Arbon. Link zum Leserbrief. |
Thurgauer Zeitung |
Flurnamen: "Mundartnahe" Umbenennungen soll es weiterhin geben. Artikel von rsa/sda in der Thurgauer Zeitung vom 7. August 2009. Vollständiger Text. Ausschnitte aus dem Text:
Derselbe Artikel erschien am 7. August 2009 im Liechtensteiner Volksblatt. |
Thurgauer Zeitung WÖRTLICH Kleines Problem ![]() Kaspar Schläpfer, Regierungsrat |
Glosse in der Thurgauer Zeitung vom 8. August 2009 zum Artikel in der Thurgauer Zeitung vom 30. Juli 2009. "Wenn wir im Thurgau keine grösseren Probleme als die plötzliche Aufregung über die Flurnamen haben, geht es uns wirklich gut. Echte Schwierigkeiten wegen der Namen dürfte es nur selten geben." "Was die privaten Navigationssysteme betrifft, so bin ich zuversichtlich, dass diese bald Lösungen für die jetzt unbefriedigenden Fälle finden werden." |
Thurgauer Zeitung ![]() Dies ist die Lösung für den Wirrwarr von Schreibweisen im Kanton Thurgau. |
Regierungsrat gegen Kurswechsel bei den Flurnamen Thurgauer Zeitung vom 8. August 2009. Text: Christof Widmer. Vollständiger Text. "Fürs Lexikon, nicht für Karten," dies ist die Lösung für den Wirrwarr von Schreibweisen im Kanton Thurgau. Der Verfasser des Thurgauer Namenbuches war frei, welche Schreibweise er für die Aussprache eines Lokalnamens wählte. Doch hätte man die Schreibweise des Namenbuches nicht unbesehen für die Karten verwendet dürfen! |
Thurgauer Zeitung |
Regierungsrat gegen Kurswechsel bei den Flurnamen. Thurgauer Zeitung vom 8. August 2009. Text Christof Widmer. Vollständiger Text Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Tages Anzeiger ![]() |
Thurgau bleibt dabei: Roopel statt Rotbühl. Tages Anzeiger vom 8. August 2009. SDA Vollständiger Text Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Thurgauer Zeitung ![]() Der Regierungsrat denkt trotz Kritik nicht daran, die Umbenennung der Flurnamen zu stoppen. |
Druck wird verstärkt Thurgauer Zeitung vom 11. August 2009. Text: Marc Haltiner. Bild: Nana do Carmo. Vollständiger Text, ohne Bild Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Thurgauer Zeitung ![]() Noch am Samstag hiess es, die Regierung bleibe bei der Festlegung der neuen Flurnamen, nun wird ein Stopp eingelegt. |
Marschhalt bei den Flurnamen. Thurgauer Zeitung vom 13. August 2009. Text: bai/sda. Bild: Susann Basler. Vollständiger Text, ohne Bild Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Thurgauer Zeitung ![]() Kaspar Schläpfer: «Ich musste feststellen, dass Kritik und Unmut gross sind.» |
«Ich sage: Lieber spät als nie.» Thurgauer Zeitung vom 14. August 2009. Interview: Marc Haltiner. Bild Susann Basler. Vollständiger Text, ohne Bild. Einige Ausschnitte aus dem Interview und aus dem Text:
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Thurgauer Zeitung - der meistgelesene Artikel ![]() Diese Tabelle steht auf der Frontseite der Thurgauer Zeitung. Ein Klick auf das Bild zeigt die Vergrösserung. "Meistgelesen" heisst der Titel einer Aufzählung von 9 Zeitungsartikeln. An 1. Stelle steht der Artikel: "Nichts als Ärger mit den Flurnamen". |
"Nichts als Ärger mit den Flurnamen". Thurgauer Zeitung vom 21. August 2009. Text: Melissa Müller. Vollständiger Text "Meistgelesen". Thurgauer Zeitung Online-Ausgabe vom 23. August 2009. Auf der Frontseite der Thurgauer Zeitung steht unter dem Titel "Meistgelesen" an 1. Stelle: "Nichts als Ärger mit den Flurnamen". Siehe Abbildung links. |
Thurgauer Zeitung ![]() Hermann Lei: «Offensichtlich kann die Bevölkerung mit 95 Prozent der Mundart-Flurnamen gut leben». |
«Mundart-Namen gefallen mir». Thurgauer Zeitung vom 25. August 2009. Text: Marc Haltiner. Bild: Nana do Carmo. Vollständiger Text, ohne Bild Kommentar des Redaktors dieser Webseite: Ich teile die Freude von KR Lei an Mundart-Ausdrücken. Leider fehlt in seinen Ausführungen jegliches Verständnis für die praktische Funktion von Lokalnamen auf Landeskarten und in der amtlichen Vermessung. Einige willkürlich aufgezählte Beispiele: Zugriff in der Verwaltung zu früheren Akten, Gebäudeadressen, Beschreibungen in Geologie , Archäologie, Raumplanung, Heimatkunde. Wegweiser, Rettungsdienste usw. |
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Knatsch um TG Mundart-Flurnamen. Radio TELETOP. Sendung vom 31. August 2009. Dauer 3 Minuten. Bericht Claudia Huber. Die vollständige Sendung von 15 Minuten Dauer enthält von der Minute 3 bis zur Minute 6 den Abschnitt "Knatsch um TG Mundart-Flurnamen". Dass die Schreibweise auf den Wegweisern nicht mehr mit jener auf Karten übereinstimmt, sorgt bei der Bevölkerung für Unmut. |
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Ursula Fraefel, Chefredaktorin der Thurgauer Zeitung. Die neue extremmundartliche Schreibweise kommt mir vor, wie wenn man wieder mit Holzöfen heizen würde, um eine Tradition zu erhalten. Dabei spielt doch im Alltag die Praktikabilität die grössere Rolle. Ich werte die Einsetzung einer Arbeitsgruppe als ersten Erfolg. Ich bin der Meinung, dass man einen Flurnamen-Kompromiss machen könnte und die veränderte Schreibweise von Lokalnamen dort rückgängig machen würde, wo Leute betroffen sind. |
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Andreas Keller, Volkswirtschaftsdepartement TG, Leiter der von
Regierungsrat Schläpfer eingesetzten Arbeitsgruppe. Die Kritik entzündet sich vor allem dort, wo es um die Schreibweise der Lokalnamen von besiedelten Gebieten, von Einzelhöfen, Restaurants oder Ausflugsorten geht. Dass man aber die veränderte Schreibweise von Äckern und Wäldern rückgäng macht, kann ich mir weniger vorstellen. Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 5. Sept. 2009: Neben der Schreibweise der Lokalnamen von besiedelten Gebieten sind auch weitere Lokalnamen wichtig. Beispiel: Historische, naturwissenschaftliche oder landschaftliche Objekte, bei denen der Bezug zu vorhandenen schriftlichen Aufzeichnungen nicht leichtfertig erschwert werden soll. |
Thurgauer Zeitung |
Nein zu den Mundart-Flurnamen. Thurgauer Zeitung vom 31. August 2009. Von Marc Haltiner. Vollständiger Text Einige Ausschnitte aus dem Text:
Kommentar des Redaktors dieser Webseite: Präzis formuliert sollte der Verfasser dieses Artikels schreiben: Nein zur extremmundartlichen Schreibweise, zurück zur gemässigten Mundart-Schreibweise gemäss Weisungen 1948. |
Thurgauer Zeitung ![]() Die Arbeitsgruppe zu den Flurnamen ist bekannt. |
Flurnamen: Regierung setzt Arbeitsgruppe ein. Thurgauer Zeitung Online-Ausgabe vom 31. August 2009. Text: bai. Bild: Susann Basler. Vollständiger Text. Einige Ausschnitte aus dem Text:
Hinweis des Redaktors dieser Webseite: Der Zeitplan ist gemäss Kapitel 45 dieser Webseite zu beschleunigen, damit allfällig revidierte Schreibweisen von Lokalnamen vor dem Jahre 2016 in den Landeskarten 1:25'000 berücksichtigt werden können. |
Thurgauer Zeitung |
Das kann nur eine Zeitung. Der Kommentar der Chefredaktorin Ursula Fraefel zum Leser-Nein bei der TZ-Umfrage zu den Flurnamen. Thurgauer Zeitung vom 31. August 2009. Von Ursula Fraefel. Vollständiger Text Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Thurgauer Zeitung ![]() Die Arbeitsgruppe zu den Flurnamen ist eingesetzt. |
Weg aus dem Flurnamenstreit gesucht. Thurgauer Zeitung vom 1. September 2009. Text: Christof Widmer. Bild: Donato Caspari. Vollständiger Text Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Tages Anzeiger |
Wenn die Dialektwelle die Feuerwehr in die Irre führt. Tages Anzeiger vom 2. September 2009. Von Antonio Cortesi. Dieser Text erschien auch in den Online-Ausgaben der folgenden Zeitungen: Thurgauer Zeitung, Basler Zeitung, Berner Zeitung und Der Bund. Vollständiger Text als HTML und als PDF. Einige Ausschnitte aus dem Text:
Zu diesem Artikel erschien am 4. September 2009 im Tagsanzeiger folgender Leserbrief: Vom Zürcher "Pfannenstil" zum Thurgauer "Tuurbärg". Als früherer Gemeindeingenieur von Meilen erlebte ich hautnah die sinnlosen Umtriebe die es gab, als auf den Landeskarten während einiger Jahre der Pfannenstiel ohne "ie" geschrieben wurde. Sollte die Pfannenstielstrasse in Pfannenstilstrasse umbenannt werden? Sollten die die zahlreichen Wanderweg-Wegweiser mit der veränderten Schreibweise auf der Landeskarte koordiniert werden? Lokalnamen auf Karten sind ein Orientierungsmittel und müssen nach meiner Meinung - wie unsere Geschlechtsnamen auch - immer dieselbe Schreibweise beibehalten. Diesem Grundsatz widme ich seit vier Jahren die Webseite www.lokalnamen.ch. Sie beschreibt kritisch die Entwicklungen der Schreibweise von Lokalnamen auf den Verwaltungsebenen Bund, Kanton und Gemeinde. Diese fortwährenden Informationen haben dazu beigetragen, dass nun voraussichtlich im Kanton Thurgau die wichtigsten Lokalnamen wieder wie früher geschrieben werden und die extremmundartlichen Schreibweisen verschwinden. PAUL MÄRKI, HOMBRECHTIKON. Vollständiger Text als HTML und als PDF. |
Webseite der Gemeinde Märstetten ![]() |
Flurnamen-Theater: Licht ins Dunkel ... Webseite der Gemeinde Märstetten, kopiert am 6. September 2009. Geschrieben von Jürg Schumacher am 02. 09. 2009, zuletzt aktualisiert am 04. 09. 2009. Vollständiger Text mit Bildern als PDF 874 KB und ohne Bilder als HTML. Einige Ausschnitte aus dem Text:
Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 8. 9. 2009: Es ist technisch möglich, dass bei allen digitalen Programmen sämtliche verwendeten Schreibweisen eines Lokalnamens gespeichert werden. Die Realisierung einer solchen Idee dürfte dagegen einige praktische Probleme bieten! Leider beschränkt sich Herr Schumacher auf das Thema Rettungsdienste. Die anderen Probleme, die sich bei der Änderung der Schreibweise von Lokalnamen ergeben, sind nach meiner Meinung mindestens ebenso wichtig. Sie werden auf dieser Webseite ausführlich behandelt, zum Beispiel im Kapitel 44.3 bei der Aufzählung von Äusserungen kompetenter Personen. |
Thurgauer Zeitung ![]() Bild: Tom Werner |
Mit Dialekt fürs Vaterland. Thurgauer Zeitung Online-Ausgabe vom 4. September 2009. Text: Christof Widmer. Bild: Tom Werner. Die umstrittene Mundartschreibweise von Orts- und Flurnamen stammt aus der Zeit der Geistigen Landesverteidigung. Der Thurgau war dafür empfänglich. A. Einige Ausschnitte aus dem Text:
B. Der vollständige Text: Frauenfeld – Hooebüel statt Hohenbühl, Holpmishus statt Holzmannshaus oder Hunzike statt Hunzikon – die mundarttreue amtliche Festlegung der Thurgauer Lokalnamen löst allenthalben Kopfschütteln aus. Ob man geografische Namen in der gewohnten hochdeutschen Schreibweise oder mundartnah festhalten soll, darüber streiten sich Sprachwissenschafter und Kartografen aber schon seit Jahrzehnten. Die Auseinandersetzung reicht zurück in die Zeit der Geistigen Landesverteidigung gegen Nazi-Deutschland. Damals gab es starke Bestrebungen, das Schweizerdeutsche als Schriftsprache zu etablieren. Der Thurgauer Dialektologe Eugen Dieth entwarf in den 30er-Jahren sogar eine Schreibnorm für die Schweizer Dialekte. 1938 beschloss der Bundesrat, dass die Lokalnamen auf der Landeskarte mundartnah geschrieben werden sollen. Die Weisungen für die Umsetzung wurden aber erst 1948 erlassen. Sie gelten bis heute. Sie sind ein Kompromiss zwischen den Linguisten, die die gesprochene Form exakt schriftlich festhalten wollten, und Kartografen, die der Klarheit halber die hochdeutsche Form bevorzugten. Der Grundgedanke sei, die Mundart bei den Lokalnamen zu fördern unter Verwendung des aus der Schriftsprache bekannten Schriftbildes, sagt Fridolin Wicki, stellvertretender Direktor des Bundesamts für Landestopografie, über die Weisungen. Mundart auf Schulkarte Auf Seiten der Mundartfreunde kämpfte auch der Thurgauer Staatsarchivar Bruno Meyer, der von 1937 bis 1979 im Amt war. Er soll durchgesetzt haben, dass auf den Thurgauer Schulkarten seit 1970 Weilernamen auf Mundart geschrieben werden. Bedeutung erlangte der Namenstreit erst, als der Thurgau vor dreissig Jahren damit begann, alle Orts- und Flurnamen verbindlich für die Grundbücher und Vermessungspläne zu erfassen. Diese Arbeiten wurden letzten Monat kurz vor Abschluss wegen der jüngsten Kritikwelle vom Regierungsrat gestoppt. Die Verantwortlichen im Thurgau haben die Weisungen von 1948 mundartfreundlicher interpretiert als jene anderer Kantone. Staatsarchivar André Salathé vermutet, dass der Grenzkanton noch lange besonders empfänglich für die Ideale der Geistigen Landesverteidigung war. Die zuständige kantonale Nomenklaturkommission erfasste zusammen mit örtlichen Gewährsleuten die genaue Aussprache der Lokalnamen. Dabei wurde das Sprachbild der heutigen Grossväter-Generation konserviert. Parallel dazu erarbeitete Namenforscher Eugen Nyffenegger das Thurgauer Namenbuch, in dem alle Orts- und Flurnamen sprachwissenschaftlich erfasst und hergeleitet werden. Diese Arbeit gab wesentliche Impulse für die amtliche Festlegung der Lokalnamen, zumal Nyffenegger Mitglied der Nomenklaturkommission ist. Ende einer Bewegung Erstaunlicherweise löste dieser Prozess über Jahrzehnte kaum Kritik aus. Das Unverständnis über die teils exotisch wirkenden Namen ist erst in den letzten Jahren gewachsen. Das mag daran liegen, dass sie erst seit 1998 auf den Landeskarten erschienen und der Öffentlichkeit bekannt wurden. Staatsarchivar Salathé vermutet aber vor allem einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel. Er spricht vom definitiven Ende der Bewegung der Geistigen Landesverteidigung: «Die Gesellschaft ist an einem anderen Ort angekommen.» Identität und Sprache der Grossväter würden heute nicht mehr als die eigenen wahrgenommen. (ThurgauerZeitung) Machtkampf wiederholt sich Einen eigentlichen Machtkampf haben sich Sprachwissenschafter und Kartografen 1947 geliefert, als die Bundesweisungen für die Schreibweise von Lokalnamen (Weisungen 1948) ausgearbeitet wurden. Die Szene wiederholte sich Mitte des laufenden Jahrzehnts, als versucht wurde, die Mundartschreibweise, wie sie der Thurgau anwendet, bundesweit verbindlich zu machen. Die Bemühungen scheiterten. Seit 2008 ist die Verordnung über die geografischen Namen (GeoNV) in Kraft, die eine Anlehnung an die Schriftsprache vorsieht. Schon geänderte Namen sollen aber bestehen bleiben. (wid) |
Thurgauer Zeitung ![]() NACHGEFRAGT Fridolin Wicki. Stv. Direktor Bundesamt für Landestopografie, im Kurzinterview. |
Namen im Thurgau mundartnaher als in anderen Kantonen. Thurgauer Zeitung Online-Ausgabe vom 5. September 2009. Kurzinterview von Christof Widmer mit Fridolin Wicki, stv. Direktor Bundesamt für Landestopografie. Im Thurgau gibt es einen Marschhalt bei der Festlegung der Lokalnamen. Ist Ihnen Ähnliches aus anderen Kantonen bekannt? Nein. Dabei ist zu beachten, dass das Vorgehen in den Kantonen sehr unterschiedlich war. Viele Kantone haben ihre Lokalnamen bereits vor Jahren festgelegt und diese in den letzten Jahren unverändert belassen. Kritiker behaupten, der Thurgau habe mit seiner Mundartschreibweise von Flurnamen übers Ziel hinausgeschossen und die Weisungen des Bundes sogar verletzt. Trifft das zu? Das trifft nicht zu. Die Weisungen von 1948 geben den Kantonen einen gewissen Spielraum, mit dem den lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen werden kann. Die Festlegung der Lokalnamen wird in den Kantonen denn auch unterschiedlich gehandhabt. Damit wird den föderalen Strukturen der Schweiz Rechnung getragen. Mit den Regelungen des Bundes sollen nur gewisse Leitplanken gesetzt werden. Stimmt der Eindruck, dass der Thurgau zusammen mit Schaffhausen die radikalste Mundartschreibweise umgesetzt hat? Es ist richtig, dass die Schreibweise des Kantons Thurgau mundartnaher ist als die anderer Kantone. Die Thurgauer Behörden kritisieren die neue Bundesverordnung über die geografischen Namen, die seit letztem Jahr in Kraft ist und eine Anlehnung der Lokalnamen an die Schriftsprache vorsieht. Der Bund habe die Regeln mitten im Spiel geändert, heisst es. Die Schreibweise wird mit den Weisungen und nicht mit der Verordnung festgelegt. Die Weisungen von 1948 wurden mit der neuen Verordnung nicht verändert. Es ist aber so, dass sie auf dem alten Recht basieren. Sie müssen nun aktualisiert und der neuen Gesetzgebung unterstellt werden. Zurzeit ist eine breit abgestützte, paritätisch zusammengesetzte Arbeitsgruppe beauftragt, diese Anpassungen vorzunehmen. (Thurgauer Zeitung) Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 13. 09. 2009: Auf die Frage: "Kritiker behaupten, der Thurgau habe mit seiner Mundartschreibweise von Flurnamen übers Ziel hinausgeschossen und die Weisungen des Bundes sogar verletzt. Trifft das zu?" antwortet Wicki: "Das trifft nicht zu." Ich bin anderer Meinung. Die extremmundartliche Schreibweise des Kantons Thurgau hat den Spielraum der Weisungen 1948 nicht nur klar verletzt, sondern ein Resultat erzielt, das im krassen Gegensatz zu den Weisungen 1948 steht! Das Bundesamt für Landestopografie hatte nachträglich zwei Versuche gemacht, die extremmundartliche Schreibweise im Gegensatz zu den Weisungen 1948 formell einzuführen. Bei diesen Versuchen handelt sich um den und um den Diese Webseite schildert ausführlich den Einsatz zahlreicher Schweizerischer Fachvereine, sowie deren Erfolg, dass das Bundesamt für Landestopografie die beiden erwähnten Versuche aus den Jahren 2005 und 2006 als gescheitert aufgeben musste! |
Schweizerzeit |
11. September 2009, Leserbrief von Willy Schmidhauser, Dettighofen TG: Staatliche Kavallerieeinheiten. |
Tages Anzeiger Die folgenden Abbildungen sind Fotomontagen, enthalten im Artikel von Thomas Widmer im Tagesanzeiger vom 19. 09. 2009. Die hier folgenden Fotomontagen wurden kopiert von der Webseite Blogs über geographische Namen, welche noch weitere Informationen zum Artikel im Tagesanzeiger vom 19. 09. 2009 enthält. ![]() ![]() Äfs - Rafz ![]() ![]() Eerlibach - Erlenbach ![]() ![]() Itschne - Itschnach ![]() ![]() Maartel - Marthalen ![]() ![]() Üüdike - Uitikon |
Zwischen Ilau und Hööraan findet sich so manches kuriose Wort. Tages Anzeiger vom 19. September 2009. Buchbesprechung von Thomas Widmer über: Heinz Gallmann, Zürichdeutsches Wörterbuch. Verlag NZZ, 2009. 702 Seiten, 68 Franken. Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 21. 09. 2009: Das neue Zürichdeutsche Wörterbuch enthält auch viele Lokalnamen. Viele Zürcherinnen und Zürcher werden sich darüber freuen, dass sie "richtiges" Zürichdeutsch sprechen oder sie werden, gemeinsam mit zugezogenen Personen mit Interesse erfahren, "wie man eigentlich sagen sollte". Im Kanton Zürich steht es glücklicherweise nicht zur Diskussion, dass die Schreibweisen in den amtlichen Karten durch die Mundartschreibweisen des Wörterbuches ersetzt werden sollten. So bleibt dem Kanton Zürich der im Kanton Thurgau entstandene Wirrwar von Schreibweisen erspart. Leserbrief im Tages-Anzeiger vom 25. September 2009: "Zur Bewahrung der Mundart". Das neu erschienene Zürichdeutsche Wörterbuch des Meilemer Germanisten Heinz Gallmann dürfte auf sehr grosses Interesse bei der Bevölkerung stossen, da Mundart nach wie vor allgemein sehr geschätzt wird. Dieses Werk trägt in besonderem Masse zur Bewahrung der Mundart bei. Das Wörterbuch umfasst auch einige Zürcher Ortsnamen, wie sie im Dialekt ausgesprochen werden. Diese erinnern ganz an die neuen Mundartschreibweisen von Orts- und Flurnamen im Kanton Thurgau, welche nun von einer Arbeitsgruppe überprüft werden. Beispiele im Kanton Zürich: Tielschderf (Dielsdorf), Geeretschwiil (Geroldswil) und Martaale (Marthalen). Beispiele im Kanton Thurgau: Tingeschwiil (Dingetswil), Wisetaal (Wiesental) und Esserschwiil (Esserswil). MARTIN SCHLATTER, AU Vollständiger Text als HTML und als PDF. Dieser Leserbrief erschien auch in den folgenden Zeitungen: Basler Nachrichten, Berner Zeitung und Der Bund. |
Thurgauer Zeitung ![]() Im Laufe des Jahres 2010 sollen turnusgemäss die neuen Blätter der Landeskarte erscheinen. Auf diesen Kartenblättern würden unverändert die bisherigen, extremmundartlich geschriebenen Lokalnamen stehen und sogar noch zusätzliche, extremmundartlich revidierte Schreibweisen gemäss den bisher noch nicht realisierten Beschlüssen der Nomenklaturkommission des Kantons Thurgau. Ein Klick auf das Bild oben zeigt 5 Beispiele von solchen zusätzlichen extremmundartlich geschriebenen Lokalnamen: Lütmerken statt bisher Leutmerken Holzhüseren statt bisher Holzhäusern Wolfike statt bisher Wolfikon Chaltebrune statt bisher Kaltenbrunnen Battlehuuse statt bisher Battlehausen ![]() ![]() Quelle: Webseite "Blogs über geografische Namen". Diese Webseite enthält weitere Informationen, Kartenausschnitte und Fotos. |
Im Namenstreit läuft Zeit davon. Thurgauer Zeitung vom 24. September 2009. Titelblatt und Seite 13. Text: Christof Widmer. Bild: Tom Werner. Vollständiger Text, ohne Bild. Derselbe Artikel erschien in der Basler Zeitung, Berner Zeitung und im Bund. Gewählte Titel: "Zeitdruck im Flurnamenstreit", "Was steht nun auf den Thurgauer Landkarten?". Titelblatt der Thurgauer Zeitung: "Zeitdruck im Flurnamenstreit. Die kantonale Arbeitsgruppe, welche die umstrittene Schreibweise der Thurgauer Orts- und Flurnamen unter die Luppe nehmen soll, gerät unter Zeitdruck. Nächstes Jahr werden die Thurgauer Blätter der Landeskarte neu gedruckt. Dann werden die schlecht akzeptierten Mundartnamen bis zur Neuauflage 2016 zementiert. Weitere Mundartnamen, die seit der letzten Kartenausgabe vor sechs Jahren festgelegt werden, könnten dazukommen." Mögliche Lösungen (Ausschnitte aus diesem Artikel):
Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 26. 09. 2009: Mit meinen Analysen vom 03. 09. 2009 und vom 18. 09. 2009 im Kapitel "45. Parlamentarische Opposition im Kanton Thurgau" habe ich vermutlich den vorliegenden Artikel von Christof Widmer in der Thurgauer Zeitung provoziert. Ich befürchte, dass die Variante 3 schweizweit als Thurgauer Schildbürgerstreich belächelt würde. Die Varianten 1 und 2 sind hingegen aus meiner Sicht durchaus realisierbar - trotz der gegenwärtigen Bedenken des Bundesamtes für Landestopografie. Ausführliche Begründung in den beiden Analysen vom 03. 09. 2009 und vom 18. 09. 2009 . |
Thurgauer Zeitung |
25. September 2009, Leserbrief von Hanspeter Gsell, Weinfelden: Schildbürgerstreich Mundartformen. |
Thurgauer Zeitung |
1. Oktober 2009, Leserbrief von Heidi Lengweiler, Märwil: Schluss mit der Sprachverwirrung. |
Thurgauer Zeitung |
10. Oktober 2009, Leserbrief von Alfred Schmid, Frauenfeld: Chuderwälsch auf der Landeskarte. |
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Schweizer Kanton Thurgau. Verlaufen im Wortwald. Frankfurter Rundschau Online vom 25. November 2009. Von Martin Ebner. Vollständiger Text Einige Ausschnitte aus dem Text:
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Thurgauer Zeitung
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Schildbürgerstreich 1: Die Flurnamen. Thurgauer Zeitung vom 31. Dezember 2009. Text Ursula Fraefel. Cartoon Tom Werner. Vollständiger Text: Als Kaspar Schläpfer das Volkswirtschaftsdepartement übernahm, war die Flurnamen-Frage längst geregelt. Die Rückkehr zu den alten Mundart-Schreibweisen war nämlich bereits 1938 beschlossen worden. Als sprachliche Abgrenzung gegenüber Hitler-Deutschland machte sie damals ja auch Sinn. Weniger verständlich hingegen: dass der Bund noch 1970 an den Mundart-Schreibweisen festhalten wollte. Kein Wunder: Fast niemand machte mit. Einzig die Kantone Schaffhausen und Thurgau setzten die aufwendige Verordnung brav um. Die Grenzlage zu Deutschland mag die Musterschüler teilweise entschuldigen. Sie wurden ja auch nicht gestoppt. Erst neulich hat der Bund die unsinnige Verordnung geändert. Weil er endlich gemerkt hat, dass die Mundart-Schreibweisen nicht alltagstauglich sind. Beispielsweise haben Navigationsgeräte Mühe damit. Dank seiner Frau, einer Sanitäterin, wurde ein TZ-Redaktor auf das Problem aufmerksam. Bei der Sanität könnten die Mundartschreibweisen nämlich sogar tödliche Folgen haben, beispielsweise, wenn man Rotbühl sucht, nach der neuen Karte aber Roopel suchen müsste. Wie soll das einer verstehen, der nicht Thurgauer Dialekt spricht? Es gehe darum, das eigene Kulturgut zu schützen, verteidigte Kaspar Schläpfer die Mundart-Schreibweise. Allerdings: Geschichte darf uns doch nicht am Leben hindern. Den Holzofenherd schützen wir auch nicht, indem wir ihn immer noch benutzen. Sofort ab ins Museum mit den Flurnamen! Kommentar des Redaktors dieser Webseite vom 31. Dezember 2009. Die beiden folgenden Feststellungen von Frau U. Fraefel müssen berichtigt werden: "Einzig die Kantone Schaffhausen und Thurgau setzten die aufwendige Verordnung brav um." "Erst neulich hat der Bund die unsinnige Verordnung geändert." Für die Schreibweise der Lokalnamen gelten bis heute die Weisungen 1948. Bei der von Frau U. Fraefel erwähnten Verordnung handelt es sich lediglich um die Entwürfe für zwei Verordnungen. Diese wurden von swisstopo und Kanton Thurgau ohne Rechtsgrundlage vorzeitig angewendet. Dank dem Protest zahlreicher Schweizerischer Fachvereine musste swisstopo diese beiden Entwürfe wieder zurückziehen, ohne dass diese je Rechtskraft erlangt hätten! Mehr darüber in meinem Kommentar zum Interview mit Fridolin Wicki, Stv. Direktor Bundesamt für Landestopografie, vom 5. September 2009. |
Thurgauer Zeitung |
Flurnamen: Kanton geht über die Bücher. Thurgauer Zeitung vom 31. Dezember 2009. Von Christof Widmer (unter der Rubrik "Aufsteller"). Vollständiger Text: Nole oder Nollen, Woorebärg oder Wahrenberg, Roopel oder Rotbühl - die Flur- und Siedlungsnamen waren dieses Jahr ein emotionales Thema im Thurgau. Sie waren in den letzten drei Jahrzehnten nach und nach amtlich festgelegt worden, damit sie in den Grundbüchern und Vermessungsplänen einheitlich geschrieben werden. Erst seit das Bundesamt für Landestopografie die geografischen Bezeichnungcn auf den Landeskartcn direkt von den Kantonen übernimmt, fallen die neu geschriebenen Namen einer breiteren Bevölkerung auf. Was für Ärger sorgt: Die kantonale Nomenklaturkommission hat eine extremmundartliche Schreibweise angewendet, deren Schriftbild die bekannten geografischen Namen teils bis zur Unkenntlichkeit entstellt! Kritiker waren bisher mit dem Bescheid abgespiesen worden, dass der Bund diese Schreibweise vorschreibe. Recherchen der «Thurgauer Zeitung» ergaben jedoch ein anderes Bild. in kaum einem Kanton werden Flur- und Siedlungsnamen so mundartnah geschrieben wie im Thurgau. Eine TZ-Leserumfrage zeigte, dass dieses Vorgehen in der Bevölkerung auf bares Unverständnis stösst. Der zuständige Regierungsrat Kaspar Schläpfer ordnete einen Marschhalt an. Eine Arbeitsgruppe überprüft nun die Schreibweise von Flur- und Siedlungsnamen. Wahrscheinlich ist, dass zumindest die umstrittenen Namen neu beurteilt werden. (wid) |
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